Impulsreferat von Simone Khan (Ahmadiyya Muslim Jamaat)

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Bismillahi rahmani rahim

Im Namen Allahs des Gnädigen des Barmherzigen

Die Wörter Rahman und Rahim entstammen beide der gleichen arabischen Wortwurzel ra-ha-ma, was so viel bedeutet wie mitleidig, gütig, milde, barmherzig sein.

Er, Gott, ist Al-Rahmah, der Gnädige – Er schafft für seine Geschöpfe alle Annehmlichkeiten aus Seiner freigiebigen Gnade, weil Er Seine Schöpfung so liebt und nicht etwa als Entgelt für etwas, was sie sich verdient hätte, ja – sogar bevor sie zur Welt kommen. Zum Beispiel: Er schuf die Sonne, die Erde und die zahlreichen anderen Dinge für uns, schon bevor wir überhaupt geboren wurden und uns diese Gaben durch eigene Werke hätten verdienen können.

Gott ist aber auch Al Rahim, der Barmherzige, oder: der die guten Taten reichlich und immer wieder belohnt und die Arbeit keines Seiner Geschöpfe zunichtemacht. Dass die Namen Al-Rahman und Al-Rahim jede Sure des Heiligen Korans eröffnen, zeigt deutlich welche große Rolle das Thema der Gnade und Barmherzigkeit des Allmächtigen im Heiligen Koran einnimmt.

Im Heiligen Koran selbst wird in ca. 120 Versen von Barmherzigkeit berichtet.

Über Gott direkt können wir in Sura 7:157 lesen: … doch Meine Barmherzigkeit umfasst jedes Ding…und ferner steht über den Heiligen Koran in Sura 31:4, dass er Eine Führung und eine Barmherzigkeit für jene ist, die Gutes tun.

Sogar die Gesandten Gottes, also sehr viele Propheten werden erwähnt 44:6+7 Gemäß Unserem Befehl. Wahrlich, Wir haben stets Gesandte geschickt als eine Barmherzigkeit von deinem Herrn –, Er ist der Allhörende, der Allwissende –

Durch die angeratene Praxis der Muslime, das tägliche Studium des Heiligen Korans, soll uns vor Augen gebracht werden, stets menschlich miteinander umzugehen. 4:37 Verehrt Allah und setzet Ihm nichts zur Seite, und (erweiset) Güte den Eltern, den Verwandten, den Waisen und den Bedürftigen, dem Nachbarn, der ein Anverwandter, und dem Nachbarn, der ein Fremder ist, dem Gefährten an eurer Seite und dem Wanderer und denen, die eure Rechte besitzt. Wahrlich, Allah liebt nicht die Stolzen, die Prahler.

Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, der Begründer unserer Gemeinde schreibt dazu in der 9. Bedingung des Treuegelübdes der AMJ…Allah fordert uns in diesem Vers nicht nur auf, den eigenen Brüdern, Verwandten, Bekannten und Nachbarn Güte und Anteilnahme zu erweisen, ihnen bei Bedarf Hilfe zu leisten, ihnen nützlich zu sein, wo immer es möglich ist, sondern ihr sollt auch euren Nachbarn, selbst solchen, die ihr nicht kennt und mit denen ihr nicht verwandt seid, und solchen, die ihr nur flüchtig kennt und die eure Hilfe und Anteilnahme brauchen, auch diesen sollt ihr nützlich sein, wo immer es euch möglich ist. Auf diese Weise wird eine wunderbare islamische Gesellschaft geschaffen werden. Entwickelt in euch Mitgefühl für andere und die Qualität, anderen nützlich zu sein, und zwar mit der Einstellung, dass diese über gutes Tun hinaus in die Kategorie der Güte fallen, und Güte wird nicht mit der Absicht erwiesen, hierfür eine Gegenleistung zu erhalten. Güte erweist der Mensch allein um Allahs willen. Es würde sich auf diese Weise eine wunderschöne Gesellschaft bilden, in der es weder Streitigkeiten zwischen Ehemann und Ehefrau noch zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter oder zwischen Brüdern oder Nachbarn gibt. Jede Seite würde die andere mit Güte behandeln und aus einem Gefühl der Liebe bemüht sein, die Rechte des anderen zu erfüllen. Und jeder würde allein mit der Absicht danach handeln, um Allahs Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten. Gerade in der heutigen Gesellschaft ist dies sehr vonnöten. Allah sagt: Wenn ihr nicht danach handelt, so werdet ihr zu den Hochmütigen gezählt werden, und Allah liebt nicht die Hochmütigen. Hochmut ist eine Krankheit, die den Beginn aller Streitigkeiten bildet…“

Zusammengefasst erklärt der Verheißene Messiasas, dass eure Triebe stets versuchen werden, euch zu überwältigen, ihr aber sollt euch jederzeit vor diesen schützen, indem ihr Allah um Seine Barmherzigkeit bittet. In der heutigen Zeit sind noch viele weitere Möglichkeiten hierfür entstanden, sodass es noch mehr vonnöten ist, zu Gott zu beten, sich Ihm zuzuwenden und Seine Barmherzigkeit zu erflehen.

76: 09„Und sie geben Speise, aus Liebe zu Ihm, dem Armen, der Waise und dem Gefangenen“.

Eine Interpretation des Verses lautet, dass sie trotz der eigenen Bedürfnisse allein mit der Absicht, die Liebe Allahs zu erlangen, auf die Bedürfnisse der Bedürftigen achten, sie bleiben selbst hungrig und füttern andere. Sie sind nicht so knauserig, dass sie etwas geben, das nicht

einmal die Bedürfnisse des Empfängers befriedigt und nicht einmal ausreicht, um seinen Hunger zu stillen. Viel mehr helfen sie, soweit es in ihren Kräften steht. Und all dies tun sie allein, um Gutes zu wirken und Gottes Wohlgefallen zu erlangen, und nicht etwa, um es dem anderen als Gnade vorzuhalten. Es bedeutet auch, dass sie etwas geben, was der andere braucht und wofür der andere auch tatsächlich Verwendung findet und was ihnen auch selbst gefällt.

…Das Leben und Werk des Propheten stellen eine Quelle der Rechtleitung und Barmherzigkeit dar…

„Gib dem Arbeiter mehr als ihm zusteht“, lautete die wiederholte Ermahnung des Heiligen Propheten saw an seine Gefolgsleute.

„Bezahle ihm, was er sich verdient hat, bevor der Schweiß auf seiner Haut getrocknet ist. Beauftrage nicht jene, die unter Dir dienen, mit Aufgaben, die Du nicht selbst verrichten kannst. Reiche Deinen Untergebenen soweit wie möglich das gleiche Essen, das Du Deiner Familie zur Verfügung stellst. Statte sie mit gleichwertiger Kleidung aus. Vergehe Dich gegenüber den Sanftmütigen in keinster Weise, oder Du wirst Dich vor Gott dafür verantworten müssen. Aus Furcht, falschem Stolz zu erliegen, solltest Du mit Deinen Untergebenen hin und wieder am selben Tisch zusammensitzen und sie bedienen.“ (Verschiedene Ahadith)

Abschließen möchte ich mit dem Motto der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, welches vom 3.Khalifen Hazrat Mirza Nasir Ahmad 1982 begründet wurde:

Liebe für alle – Hass für keinen

Love For All, Hatred For None